Freitag, 6. März 2009

Minha vida no Brasil

Ich hab keine Ahnung, wo ich anfangen soll. Ich glaub, da werden einige Anläufe fällig bis ich hier mal aufs "Papier" gebracht hab, was alles passiert ist.
Erstmal.... Ich habe Carnaval überlebt!!!! Ich glaub, damit werde ich jetzt erstmal anfangen, bevor ich mich auf den Weg gemacht hab, hab ich ja schließlich auch mein letztes Lebenszeichen von mir gegeben... Der Tag, an dem ich nach Recife gefahren bin, war eine einzige Katastrophe... oder sagen wir einfach.... er war brasilianisch. Bis zu dem Freitag haben wir uns übrigens in unserer ersten Übergangswohnung befunden, nach meinem Aufenthalt mit der brasilianischen Familie, falls ich das noch nicht berichtet hab.. Also Gabriel und ich sollten Freitag morgen eine Wohnung anschauen, wir also frohen Mutes, machen uns auf den Weg, um die Maklerin zu treffen bzw. ihre Handlangerin. Nachdem wir sie dann endlich gefunden haben, meinte sie, dass wir noch auf den Typen warten müssen, der den Schlüssel für die Wohnung hat... War ja mal wieder klar, weil in Brasilien ja nichts ohne mindestens 5 Zwischenmänner läuft. Naja, wir uns also bereit gemacht zu warten. Nach geschlagenen 1 1/2 Stunden ist es dann selbst unserer Brasilianerin zu doof geworden und wir sind wieder gegangen... Natürlich ohne in die Nähe der Wohnung gekommen zu sein. Nach dem Misserfolg haben meine drei deutschen Herrlichkeiten und ich uns auf den Weg zum Strand gemacht, was dann doch in gewisser Weise über die Enttäuschung des Morgens hinweg geholfen hat. Als wie dann wieder daheim waren hab ich dann schon mal angefangen zu packen, weil ich mich schließlich auf Recife vorbereiten musste und ich wusste, dass wir irgendwann mal ausziehen müssen, während ich weg bin... Naja, das irgendwann hat sich dann leider nicht auf irgendwann bezogen, sondern auf jetzt gleich und ihr müsst hier raus, als dann ein netter Mann vor meiner Tür stand und mich aufgefordert hat auszuziehen. Ich hab dann nur versucht vor mich herzustammeln und ihm klar zu machen, dass wir aber nicht jetzt ausziehen müssen, als dann mein werter Mitbewohner den Flur runtergestürmt kam und keuchte, wir müssen jetzt hier raus... Joa, dachte ich mir, soll mir dann jetzt auch Recht sein, meine Sachen sind ja schließlich gepackt. Alles dufte dachte ich, dann muss ja nur noch Gabriel seine Sachen packen, wir ziehen aus, gehen was essen und ich komm gemütlich zum Busbahnhof... Tzzz, wie bin ich denn auch wieder auf die Idee gekommen, das wäre ja mal wieder gar nicht brasilianisch... Gabriel war zwischendurch eigentlich los, um seinen Laptop vom Doktor abzuholen(bei uns herrscht grad das große Laptop sterben, meiner war jetzt grade der dritte in Folge....), da ist er aber natürlich nie angekommen, weil er sich dann plötzlich 4 Wohnungen unbedingt anschauen musste.... Jo, da saß ich nun auf meinen gepackten Köfferchen und hab ein zweites Mal auf meinen Mitbewohner gewartet, damit wir dann ausziehen können... Nach einer weiteren brasilianischen halben Stunde, von 1 1/2 Stunden konnten wir dann endlich ausziehen. Mit unserem Hab und Gut sind wir dann zu Wolfi und Chris geschippert und haben uns da eingenistet. Immer die Uhr im Blick dachte ich, super, lasst uns los essen und dann auf zum Carnaval.... Aber nein, wie bin ich denn jetzt schon wieder auf diese kindische Idee gekommen... Gewisse Herren, die durch die Gegend gefahren sind, mussten ja noch duschen gehen, weil sie noch nicht dazu gekommen sind. Tzzz, und da heißt es immer Mädchen sind eitel und brauchen lange... Das halte ich mittlerweile für das größte Gerücht:P. Als wir dann im Restaurant angekommen sind, war es dann schon so 21.40... um 23.00 ging mein Bus und ich muss sagen, an dem Abend hat mich Brasilien das erste Mal überrascht. Um 22.15 waren wir fertig mit Essen und bereit zum Abflug Richtung Busbahnhof. Puuuuuh... Endlich hab ich im Bus gesessen. Jetzt kann das Leben los gehen, dachte ich mir... Man, ich glaub, wenn ich da grad mal drüber nachdenke, sollte ich aufhören, Sachen zu denken... Ach shit... Schon wieder. Also, ich will euch ja nicht vorenthalten, warum ich zu dieser Erkenntnis komme. Ich sitze im Bus, der Busbahnhof ist cool geschmückt, beim Einsteigen steht ein Mädel mit Bierchen in der Hand neben mir... Super, Ballermann ich kommen, lass die Party beginnen. Ja.... Neeeeeee!! Im Bus wird ein "junger Mann" neben mich von seiner Mama gepflanzt... Ok, wer weiß, denk ich mir... Dann ist die Frau auch noch so höflich und labert mich auf portugiesisch zu. Natürlich hab ich in dem Moment nichts verstanden, weil ich viel zu sehr mit Abschalten beschäftigt war. Naja, nachdem ich dann nochmal nachgefragt hatte, was sie gesagt hat, hat sie mich gefragt, ob ich englisch spreche. Nachdem ich dann kurz gezögert hab, hab ich ja gesagt. Daraufhin hat sie mich dann nur mitleidig angelächelt und ist zu den Leuten auf der anderen Seite des Buses gegangen und meinte informativerweise mich vorstellen zu müssen und hat den Leuten erzählt, dann ich ja kein portugiesisch können und Ami sei.... Ähm, hallooooooooooooooooooo!!!! Später sollte sich aber zeigen, dass diese Aussage irgendwie ein Omen sein sollte. Als der arme Kerl neben mir dann endlich mal seine Mutter aus dem Bus geschmissen hatte, konnte die große Fahrt auch los gehen. Er hatte dann irgendwie das Bedürfnis sich mit mir zu unterhalten, was ich unter normalen Umständen echt nett gefunden hätte, aber in dem Moment wollte ich nur meine Ruhe und außerdem war ich sauer auf seine Mama;). Tja, mir blieb aber nichts anderes übrig als mich zu ergeben. Er fing also an mir seine Lebensgeschichte wohlbemerkt auf portugiesisch mit englischen Einschlägen zu berichten. Oh Gott, denken wahrscheinlich schon die meisten... Ach, ihr kennt ja noch gar nicht die Höhepunkt.. Als wir dann religiöse Angehörigkeiten geklärt hatten, hat er mir davon erzählt, wie er zu Gott gefunden hat. Ich mein, ist klar, wie auch sonst... Es sitzt ein 19jähriger Typ neben mir, der mir erzählt, dass Gott ihn bekehrt hat, weil er früher die Gelüste hatte seine Mutter zu töten. Ich mein, nach der Aktion, kann ich das in gewisser Weise verstehen... Aber ist dufte, wenn man 12 Stunden NEBEN dieser Person verbringen darf. War eigentlich klar, dass ich mal wieder den einzigen Freak im Bus erwische. Nachdem er mir dann ausführlich, ich glaub, über ne Stunde berichtet hat, wieviel besser sein Leben jetzt ist mit Gott und dass er sich von seiner Freundin trennen musste, weil die zwischen ihnen Stand, hab ich mich da wohler gefühlt und fand es recht putzig, als er mir seine Schokolade angeboten hat. Das Herzrasen war also beruhigt und der Carnaval konnte kommen....
Sorry, so viel jetzt erstmal zum ersen Teil.... Ich hab grad leider keine Zeit mehr, um weitere packende Stories zu berichten, aber ich verspreche euch, dass ich mich bald als möglich an die Sache mach.
Knutscha!